| Europäisches Patentamt

EPA gibt Gewinner des Codefests bekannt

27. Februar 2023

Das Europäische Patentamt (EPA) hat bei einer
Live-Veranstaltung am Donnerstag, den 23. Februar die Gewinner des
Codefests zu grünen Kunststoffen bekannt gegeben. Jedes der drei Siegerteams
zeichnete sich durch erfolgreiche Zusammenarbeit von EPA-Bediensteten und
Experten für maschinelles Lernen aus Industrie und Wissenschaft aus.

Mehr als 60 Wettbewerber mit 17
verschiedenen Nationalitäten hatten sich an der Code-Challenge des ersten
öffentlichen Codefests des EPA beteiligt. Geniale Köpfe aus ganz Europa waren
aufgerufen, KI-Modelle zu entwickeln, die das in Patenten
enthaltene Know-how zu grünen Kunststoffen für Innovatoren in der gesamten Welt
leichter zugänglich machen. Die Preisverleihung wurde live von mehr als 1 300 Zuschauern verfolgt.

Die drei Siegerteams des EPA-Codefests 2023 sind:

Sieger: AI4EPO (Griechenland und
Niederlande)

Dimitrios Skraparlis (EPA),
Prodromos Malakasiotis (Workable), Stavros Vassos (Helvia.ai), Odysseas
Diamantopoulos (MMlab)

Dieses Team nutzte für sein Modell hochmoderne KI-Pipelines
und Large-Language-Modelle von OpenAI für Zero-Shot-, Few-Shot- und andere
Ansätze und gelangte schließlich zu einem spezifischen neuronalen MLP-Netzwerk
für die binäre und Multi-Label-Klassifizierung. Für seine Siegerlösung erhält
das Team AI4EPO 20 000 EUR.

Zweitplatzierte: Multimodal Patent Document
Classification (Deutschland und Niederlande)

Ioannis Mariggis (EPA), Athanasios
Mariggis (EPA), Hendrik Stapelbroek (BMW)

Dieses Team entwickelte eine Deep-Learning-Architektur zur
Klassifizierung von Patentdokumenten, indem Merkmale aus Abbildungen und Text
zusammengeführt und der multimodale Charakter von Patenten ausgenutzt wurden.
Für den zweiten Platz erhält das Team Multimodal Patent Document Classification
15 000 EUR.

Drittplatzierte: Green Hands (Niederlande)

Gonzalo Moro Pérez (EPA), Tinting
Qiao (Adyen)

Da es für dieses
Gebiet bisher weder ein Klassifizierungssystem noch beschriftete Daten gibt,
schlug Green Hands ein neues Klassifizierungssystem vor und entwickelte eine
Strategie, die Patenten automatisch Beschriftungen zuweist, um einen
beschrifteten Trainingsdatensatz zu erstellen. Für
den dritten Platz erhält
Green Hands 10 000 EUR.

Einsatz von Patentdaten

Ein breites Spektrum
von Stakeholdern nutzt die Datenressourcen des EPA, darunter die Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Internationale
Energieagentur (IEA), die Internationale Organisation für erneuerbare Energien
(IRENA) und die Europäische Kommission sowie Forscher und
Patentinformationsfachleute. Das Codefest zu grünen Kunststoffen zielte darauf
ab, den Zugriff auf diese Daten zu verbessern und gleichzeitig die Entwicklung
eines automatisierten Klassifikationssystems für nachhaltige Technologien
voranzubringen. Die Veranstaltung unterstützte auch die weltweiten Bemühungen
zu nachhaltigerer Produktion, einer wesentlichen Komponente von Ziel 12 der
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. 

Die Wettbewerber nutzten die EP-Volltextdaten aus den Download-Diensten des EPA für Massendaten und erhielten Zugang zu unseren Web-Diensten der Open Patent Services (OPS). Die EPA-Studie über Patente für die Kunststoffe der Zukunft und das ganze Spektrum der online verfügbaren EPA-Datenbestände haben zukunftsorientierte Lösungen hervorgerufen, die auf Umfang und Qualität der Produkte des EPA basieren. Mehrere Wettbewerber haben seither begonnen, ihre Dienste auf die OPS-Programmierschnittstelle zu stützen, nachdem sie im Rahmen des Wettbewerbs von dem Tool erfahren haben.  

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